Das Rotkehlchen …
… zählt zur Familie der Schnäpper. Hierzu gehören z.B. auch Haus- und Gartenrotschwanz, die Nachtigall und der Steinschmätzer. Wer oft im Freien unterwegs ist oder im Garten arbeitet, dem ist mit Sicherheit schon einmal dieser kleine Vogel aufgefallen. Dem Menschen gegenüber ist er nämlich eher wenig scheu, d.h. seine Fluchtdistanz liegt gefühlt bei einer Armlänge. Wenn der Gärtner den Boden bearbeitet, dann ist das Rotkehlchen zur Stelle und fängt die durch die Erdbewegung an die Oberfläche gebrachten Insekten und Würmer. Bedingt durch sein ausgeprägtes Territorialverhalten sieht man in der Regel nur einen Vogel, manchmal auch zwei, die sich gegenseitig jagen. Und doch ist das Rotkehlchen einer unserer häufigsten Brutvögel. Sein Lebensraum sind sowohl Wälder als auch Gärten und Parks und oftmals reiht sich Revier an Revier. Beim Spaziergang hat man dann das Gefühl, regelrecht von einem Vogel verfolgt zu werden, wenngleich es immer ein anderer ist. Seine Anpassung an verschiedene Lebensräume ist eine seiner Stärken. Einst Nischenbrüter, wurde es im Wirtschaftswald zum Bodenbrüter bzw. akzeptiert ab und an auch mal Nistkästen. Sein Nahrungsspektrum ist vielfältig. Gibt es im Winter keine Insekten, dann nimmt es mit Beeren, Sämereien und Früchten vorlieb. Auch an unseren Futterstellen ist es praktisch immer zu sehen. Das Rotkehlchen ist ein begnadeter Sänger, selbst im Winter hört man seinen melodischen Gesang. Wie bei den meisten Singvögeln, ist die Sterblichkeitsrate relativ hoch. Älter als drei bis vier Jahre werden die vorwitzigen Vögelchen selten. Durch Ringfunde ist jedoch erwiesen, dass es durchaus Exemplare gibt, die zehn Jahre und älter geworden sind.
Johannes Fink für LeO e.V.