Der Feuersalamander …

 

… ist mit ca. 20 cm Körperlänge unser größter und auffälligster einheimischer Lurch. Es gibt wohl niemanden, der den Feuersalamander nicht sofort erkennt, wenn er ihn sieht. Sein schwarzgelbes Fleckenmuster signalisiert seinen Feinden: „Ich schmecke Dir nicht, ich bin giftig!“ Das Gift produziert er in seinen Ohrdrüsen, und er kann das Sekret sogar aktiv verspritzen, wenn er unter starkem Stress steht. Kommt man in die Verlegenheit, eines der Tiere mal anfassen zu müssen, so sollte man auf jeden Fall Handschuhe tragen. Nicht nur, um sich vor dem Gift zu schützen, sondern auch zum Schutz des Salamanders selbst. Seit einigen Jahren hat er es nämlich mit einem aus Asien eingeschleppten Hautpilz zu tun, der (laut Wikipedia) in den Niederlanden seit 2010 zu einem Bestandseinbruch von bis zu 96 % geführt hat. Im Odenwald findet der Lurch noch einen weitestgehend intakten Lebensraum. Die vielen Bäche und Wassergräben bieten ihm bzw. seinem Nachwuchs noch gute Fortpflanzungsbedingungen. Tödlich für ihn ist meist der Autoverkehr. Viel zu oft sieht man überfahrene Tiere auf der Straße, die den Weg zu ihrem Laichgewässer mit dem Tod bezahlt haben. Feuersalamander können uralt werden. 20 Jahre und mehr sind keine Seltenheit. Geschlechtsreif werden sie frühestens nach zwei Jahren. Im Gegensatz zu Fröschen, Kröten und Molchen gebären sie nach knapp neun Monaten Tragezeit um die 30 bis 50 vollausgebildete Jungtiere, die in ihrem Aussehen größeren Molchlarven ähneln.  Die Salamanderlarven sind mit ihren Kiemen an das Leben im Wasser angepasst. Sie fressen alles, was sie überwältigen können. Auch Kannibalismus ist an der Tagesordnung: Die großen fressen die kleinen. Nach spätestens sechs Monaten ist die Metamorphose zum Jungsalamander abgeschlossen. Beim Verlassen des Gewässers sind sie ca. fünf Zentimeter groß und haben bereits einen blassgelben Hautton. Die erwachsenen Tiere entfernen sich ihr Leben lang maximal wenige hundert Meter von ihrem Geburtsgewässer, d.h. sie sind sehr standorttreu. Als Nahrung stehen vor allem Schnecken, Würmer und Gliederfüßer auf dem Speiseplan.

 

Im Bild ein Salamanderweibchen auf dem Weg ins Laichgewässer. Minuten nach der Aufnahme, hat sie die ersten Jungen abgesetzt.

 

Johannes Fink für LeO e.V.